Ich kenne Christian noch aus meiner Jungend, während meiner Technozeit mit Latzhosen und kurzen knallig gefärbten Haaren. Wir tanzten bis in die Morgenstunden – und trotzdem war ein gesundes und sportliches Leben für uns Beide sehr wichtig.

Jeder von uns hat seinen Weg eingeschlagen, der darauf ausgerichtet war,  unsere Passion zum Beruf zu wählen. Wir wurden aber nicht DJ’s ;), sondern eröffneten beide ein Sportfirma, die wir mit vollem Herzblut leben. Christian ist seit 12 Jahren Inhaber des “Friends Health Club” in Tulln, Niederösterreich.

Im Interview

Auch, wenn sich unsere Wege trennten, bleibt man ja heute über Social Media glücklicherweise verbunden. So konnte ich in den letzten Jahren mehr und mehr beobachten, wie Christian es zu einem erfolgreichen Unternehmer und Iron Man Triathleten schaffte. Seine ganze Energie war der Arbeit, gesunder Ernährung und dem Iron Man verschrieben.

Höchste Zeit, Christian zu einem Interview einzuladen, da du vielleicht genau diese Inspiration und Tipps von ihm brauchst, um den Mut zu haben, im Sport durchzustarten. Das muss nicht gleich der Fokus auf einen Wettkampf sein, sondern etwas, das dir Freude bereitet.

Wie bist du auf die Idee gekommen, selbständig zu werden und dich dem Triathlon zu widmen? Und wie wurdest du so erfolgreich?
Man könnte sagen, ich lebe das, was ich verkaufe. Ich bin von Natur aus leider ein wenig ungeduldig, dafür extrem ehrgeizig. Ich weiß, wie man aufsteht, wenn man am Boden liegt. Auf letzteres kann ich mich schon, seit ich denken kann, zu 100% verlassen. Darauf bin ich auch sehr stolz.

Wie wichtig war der Sport für dich von Jugend an?
Ich bin mit Sport groß geworden. Erst Tennis, dann Kraftsport – bis hin zum Triathlon. Leider riss mich eine Krebserkrankung als 12 Jähriger völlig aus der Bahn, und ich musste zwei Jahre mit dem Tennis pausieren. Das war für mich damals schmerzhafter als die Krankheit selbst!

Wie kamst du auf die Idee, Triathlet zu werden? Und in welchem Alter? Was war die Motivation?
Ich war ein „Spätberufener“. Erst mit Anfang 30 (2007) begann ich mit gezieltem Ausdauertraining, und 2008 mit Triathlon. Beim Kraftsport hatte ich alles für mich erreicht, das ich erreichen konnte und suchte nach einer neuen Herausforderung. Es sollte etwas sein, wo ich mich mit Leib und Seele einbringen kann.

Wie sehen die letzten 24h vor einem Wettkampf aus?
Tja, vor allem heißt es: Ruhig bleiben. Niemand kann einen so langen Wettkampftag zu 100% planen, deswegen gehen einem 1000 Gedanken durch den Kopf. Am Plan stehen noch kurze Trainingseinheiten zum Aktivieren, Rad einchecken, Wettkampfbesprechung, Carboloading und dann so schnell wie möglich aufs Zimmer und Netflixen. 😉

Was war dein größter Erfolg?
Schwer zu sagen, aber ich denke, der Ironman Florida letztes Jahr war schon ziemlich gut, wo ich den 13. Rang in meiner immer sehr stark besetzten Altersklasse M40 belegte.

Welches war dein schönster Wettkampf?
Mein erster Ironman 2009. Ich hatte beim abschließenden Marathon schon bei km 40 Tränen in den Augen und nach der Finishline war es emotional um mich geschehen. Danach dachte ich, ich bin Superman. 😉

Hast du noch Ziele, die du damit erreichen möchtest?
Ja, wie bei vielen Langdistanz-Triathleten ist die Ironman WM auf Hawaii mein erklärtes Ziel. Dieses ist es aber auch von ca. 100’000 anderen, und nur 1-2 Prozent schaffen es, dort überhaupt anzutreten. Deswegen braucht man eine fast perfekt Vorbereitung, einen fast perfekten Tag und das Quäntchen Glück! Aber ich bleib dran, so lange es Spaß macht.

Wie sieht deine Wettkampfernährung aus?
Beim Radfahren eine Kohlenhydrat-Mischung, Bananen und Gels. Beim Laufen fast ausschließlich Cola, da ich sonst nix mehr runter bekomme.

Wie regenerierst du dich am schnellsten wieder?
Am Tag danach 30 min locker am Rad, dann 3-4 Tage gar nix machen, dann aktive Regeneration durch Radfahren und Schwimmen. Ein echtes Training beginne ich erst wieder 2 Wochen nach dem Rennen.

Was hat sich, seit dem du Triathlet bist, in deinem Leben geändert?
Ziemlich viel würde ich sagen, weil niemand diesen Sport erfolgreich ausüben kann, der es nur als Hobby sieht. Es ist purer Lifestyle. Ich gehöre aber trotzdem zu den Athleten, die nebenbei auch mal ein paar Glaserl Wein oder ein paar Longdrinks vernichten. Aber das Wichtigste dabei ist, alles zu seiner Zeit. Ich bin durch den Triathlon viel hellhöriger geworden, gegenüber meines Körpers und Geist. Dies beinhaltet auch den Einsatz der richtigen Ernährung.

Wie sieht die richtige Ernährung für dich aus?
Ich bin mittlerweile quasi Vegetarier!  An tierischen Produkten esse ich noch Fisch und Eier, jedoch keine Milchprodukte! Ich achte darauf, dass ich viel Eisen, Mikronährstoffe, gute Proteine sowie voll- und hochwertige Kohlenhydrate und Fette zu mir nehme. Zucker ist, so gut wie möglich, nicht auf meinem Speiseplan. Ich trinke jeden morgen einen superleckeren Smoothie und schau, dass ich auf rund 3-4 Liter reines Wasser pro Tag komme, unabhängig davon was ich beim Training trinke.

Was stärkt dich auch mental?
Ich gehe fast immer jedes Rennen mehrmals geistig durch, ich visualisiere mir erfolgreiche Abläufe. Ich denke immer an ein gutes Training oder an einen guten Wettkampf, wenn es mal nicht so läuft. Die Zeiten, wo ich mich gleich wegen allem verrückt gemacht habe, sind – Gott sei Dank – im Großen und Ganzen vorbei!

Im zweiten Teil, erfährst du, vom Profi, wie du dich für einen Wettkampf am besten vorbereitest. Zum Artikel