Andere Städte zu entdecken, ist seit jeher ein Abenteuer. Nur muss man irgendwie dahin kommen. Heute meistens per Flugzeug. Und in diesem Transportprozess kriegt man regelmässig neurobiologische Verhaltensfallstudien geboten, welche elementare Grundsatzfragen hervorrufen. Zum Beispiel: Sind wir wirklich die intelligentesten Lebewesen auf diesem Planeten?

Kein Abflug, keine Information und Leistungs-Hol-Schuld

Wie oft streichen Airlines Flüge, ohne dies ihren Kunden rechtzeitig mitzuteilen, BEVOR sie am Flughafen sind. In Zeiten digitalen Datenaustauschs problemlos möglich. Bei Airlines nicht. Und wenn man schon sauer am Flughafen ankommt, will man für sein gutes Geld eine Alternativ-Lösung angeboten bekommen. Auch Fehlanzeige: Die Lösung muss geholt werden. Proaktiv. Und zwar analog. Am Schalter anstellen. Mit 150 anderen Leistungseintreibenden. Die auch nicht verstehen, dass sie noch mehr ihrer wertvollen Zeit investieren müssen, um die ausnahmslos selbst produzierte kapitale Fehlerkette des sogenannten Dienstleisters auszubaden. Im besten Falle kriegt man dann für den (teurer) bezahlten Direktflug einen 1-Stop-Flug über von Berlin über Athen nach Zürich. Zum selben Preis. Logisch, oder?

Kundendienst-Nummern ohne Kundendienst

Will man dann sein Recht auf die eh schon mickrigen Entschädigungen wegen verspäteten, annullierten Flügen oder beschädigt und zu spät gelieferten Koffern einfordern, redet man gegen eine Wand. Mit totem Pferd am Start reitet man auf den Schallwellen einer unsäglichen Telefonwarteschlangenmelodie. Einen Kundendienstmitarbeiter kriegt man nie zu hören. Stattdessen, im Falle der Austrian Airlines, den „Wiener Walzer“ in Endlosschlaufe. Auf verärgerte Nachfrage am Flughafen-Schalter, wieso da niemand ran gehe, bekommt man die Antwort, dass die Zentrale nicht mehr besetzt wird – weil man dem Personal die verärgerten Passagiere psychisch nicht mehr zumuten wollte. Die Frage sei erlaubt: Welche ausgebuffte Intelligenzbestie kreiert solche Next-Level-Kundenmanagement-Strategien?

Gehirnstau beim Boarding

Wenn von der Airline-Seite alles geklappt hat, geht’s an’s Boarden. Und das scheint bis heute eine der grössten Herausforderung der Menschheit zu sein. In ein Flugzeug zu steigen, seinen Platz zu finden und innerhalb von 5 Minuten abzusitzen. Wieso zum Teufel schaffen es vermeintlich intelligente Menschen JEDES Mal, einen Stau zu bilden und den Durchgang mit ihrer Mischung aus Dummheit, Eigensinn und Arroganz zu blockieren? Indem Sie ihre Jacken AUF DEM DURCHGANG ausziehen, blöd rumstehen, mit ihren Reispartnern diskutieren, die Jacke von einem Handgepäckfach zum anderen platzieren, ihre Taschen ebenso? Um sie dann nochmals neu zu sortieren? Und – wie kürzlich erlebt – sich AUF DEM DURCHGANG die Haare zu kämmen? Spätestens hier wird einem klar: Die Airlines sind Trottel, Passagiere aber auch.

Deshalb unser gut gemeinter Rat, damit im Reisekosmos die Hirndurchblutung wieder bisserl flotter wird: Omega3-Kur, Leute – Omega3. Täglich. Intravenös.